Mord im Gewächshaus
![Buchseite und Rezensionen zu 'Mord im Gewächshaus' von Elizabeth C. Bunce](https://m.media-amazon.com/images/I/51MOOjgrnES._SL500_.jpg)
Im Buch geht es um Myrtle Hardcastle, welche das Mysterium um den Tod ihrer Nachbarin und das Geheimnis um die Lilien besagter Nachbarin löst.
Myrtle ist eine ganz fantastische Person. Sie hat eine starke Meinung und ist sehr clever. Die Anmerkungen im Buch, die auch aus Myrtles Sicht sind, sind super lustig und bringen noch einmal einen ganz besonderen Charme. Sie hat viele spannende Hobbys und Interessen - zum Beispiel ein “makaberes” Interesse an Kriminalfällen. Man kann aber auch sehen, dass sie im Verlauf des Buches sehr an den Geschehnissen wächst.
Auch die anderen Charaktere sind sehr gut geschrieben. Sie wirken alle sehr lebendig und man gewinnt sie ebenfalls sehr lieb.
Die Geschichte selber hat mir auch sehr gut gefallen. Das Mysterium ist sehr spannend geschrieben und es werden immer wieder neue Hinweise eingestreut, die dafür sorgen, dass man ganz dabei ist mitzurätseln. Dadurch war das Buch wahnsinnig aufregend.
Es wird auch die Perspektive auf Mädchen-/Frauenbildung zu der Zeit, in der das Buch spielt, angesprochen und es wird sich auf eine sehr charmante Weise über die überaus seltsame Ansicht ausgelassen, wobei man Myrtle auch oft anmerkt, dass solche Ansichten sie stören. Ich finde das vor allem gut für jüngere Kinder, damit diese dazu ermutigt werden, sich bei Diskriminierung zu wehren und auch in ihre eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich würde jedem empfehlen mit Myrtle auf dieses Abenteuer zu gehen.
Jugendliche Ermittlerin im viktorianischen Zeitalter...
Die zwölfjährige Myrtle Hardcastle ist eine leidenschaftliche Verfechterin der Gerechtigkeit und verfügt über eine höchst unkonventionelle Besessenheit von der Kriminalwissenschaft. Bewaffnet mit den Gesetzesbüchern ihres Vaters und dem Mikroskop ihrer Mutter studiert Myrtle Toxikologie, hält sich über die neuesten Entwicklungen in der Tatortanalyse auf dem Laufenden und beobachtet ihre Nachbarn in der ruhigen Kleinstadt Swinburne in England. Als ihre Nachbarin, eine wohlhabende Witwe und exzentrische Züchterin seltener Blumen, unter mysteriösen Umständen stirbt, ergreift Myrtle ihre Chance. Unterstützt von Miss Ada Judson, ihrer unerschütterlichen Gouvernante, will Myrtle den Mord an Miss Wodehouse beweisen und den Mörder finden, auch wenn ihr sonst niemand glaubt – noch nicht einmal ihr Vater, der Staatsanwalt der kleinen Stadt. Die viktorianischen Regeln für junge Damen aus gutem Hause reizt sie bei ihren Ermittlungen bis zum Äußersten aus, gerät mehr als einmal in brenzlige Situationen und weiß bald kaum mehr, wem sie eigentlich noch trauen kann. Doch dank ihrer Cleverness und nicht zuletzt mithilfe der Katze der ermordeten Nachbarin findet Myrtle schließlich entscheidende Hinweise... (Klappentext)
Myrtle Hardcastle ist die 12jährige Tochter des ortsansässigen Staatsanwalts und hat schon sehr eigenwillige Hobbys. Sie nennt ein Teleskop ihr eigen, beobachtet jedoch keine Sterne, sondern eher - zu Forschungszwecken - ihre Nachbarn. Sie kennt die Namen vieler Chemikalien und experimentiert auch mit ihnen, untersucht begeistert die Beschaffenheit kleiner Dinge unter dem Mikroskop und interessiert sich brennend für die Erforschung von Giften und deren Wirkung. Kurz: Myrtle ist eine kleine Spürnase.
Bislang war ihr Interesse eher theoretischer Natur, und trotz der klaren Rollenvortellung im viktoriansichen Zeitalter toleriert ihr verwitweter Vater diese skurrilen Eskapaden seiner Tochter. Die Gouvernante Miss Wodehouse sorgt dafür, dass diese nicht ausufern, ermutigt Myrtle jedoch gleichzeitig dazu, selbständig zu denken und eigene Schlüsse zu ziehen. Deshalb greift Miss Wodehouse auch nicht ein, als Myrtle hinter dem plötzlichen Ableben ihrer exzentrischen Nachbarin einen Mord vermutet und zu ermitteln beginnt.
Wer sich jetzt an andere Buchreihen erinnert fühlt wie beispielsweise Flavia de Luce von Alan Bradley: ja, das drängt sich geradezu auf. Beide Mädchen weisen viele Parallelen auf, und doch gelingt es Elizabeth C. Bunce im Verlauf des Jugendkrimis, Myrtle ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken.
Zu Beginn des Romans empfand ich die Erzählung als sehr bedächtig, z.T. auch durchaus als langatmig - Myrtles Spurensuche erweist sich zunächst als zäh, die Handlung tritt etwas auf der Stelle, dafür lernt man zunächst die Charaktere ein wenig kennen. Immerhin handelt es sich hierbei um den ersten Band einer Krimireihe. Die Charaktere rund um Myrtles Familie sind bis hin zu den Nebenrollen liebevoll angelegt, da haben alle ihre kleinen Macken, und zusammen bilden sie eben den etwas unkonventionellen Haushalt Hardcastle.
Bei einem Jugendbuch darf man wohl keine übermäßige Spannung erwarten, da darf man die Ansprüche als versierte:r Krimileser:in eindeutig nicht zu hoch schrauben. Wenn man sich darauf einlässt, erwartet einen im Verlauf jedoch ein zunehmend charmaner, dynamischer und spannender Krimi mit einem ganz eigenen Flair, und auch der Humor kommt hier nicht zu kurz. Das macht definitiv Lust auf mehr!
Band zwei wird also sicher folgen...
© Parden